Sächsische Zeitung Online, 11.06.2001
Bauunternehmer zahlte Biedenkopf Gratis-Flüge
Sprecher: Kein Fehlverhalten des Ministerpräsidenten
Dresden. Gegen den sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf (CDU) sind neue Vorwürfe wegen angeblicher Gratis-Flüge erhoben worden. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" haben er und seine Familie auch Flugzeuge des Münchner Bauunternehmers Max Schlereth kostenfrei genutzt.
Regierungssprecher Michael Sagurna bestätigte die Flüge am Wochenende.
Dem "Spiegel" zufolge ist 1994 eine Stieftochter Biedenkopfs mit ihrem Ehemann von Dresden nach Nizza in die Flitterwochen geflogen worden. Biedenkopf selbst soll mindestens einmal an Bord eines Fliegers von Schlereth gegangen sein. Sagurna sagte, die Flüge seien reine Privatsache. "Keiner der beiden Flüge ist relevant für die politische Arbeit Biedenkopfs." Ein Fehlverhalten des Ministerpräsidenten sei auch nicht ansatzweise zu erkennen.
"Der Spiegel" hatte bereits im Mai über einen angeblichen Gratis-Aufenthalt Biedenkopfs im September 1999 auf Schlereths Luxusjacht in Monte Carlo berichtet. Zuvor soll sich Biedenkopf persönlich für Geschäftsinteressen des Unternehmers eingesetzt haben. Biedenkopf hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und juristische Schritte gegen den "Spiegel" nicht ausgeschlossen. Im übrigen sei der geplante Ausflug auf See damals gar nicht zu Stande gekommen.
(dpa)