BILD Deutschland, 13.12.2001
Rabatt-Affäre um Sachsens Ministerpräsidenten
Bekommt Biedenkopf auch bei Karstadt Prozente?
Dresden. Eine Mitarbeiterin des Kaufhauses verriet BILD: In dem Warenhaus kauft die Frau des Ministerpräsidenten seit längerem zu Vorzugspreisen (bis 15 % Nachlass). Ein Konzernsprecher: „Über Einzelkonditionen geben wir keine Auskunft.“ Die sächsische Staatskanzlei: „Kein Kommentar.“
Unterdessen gesteht Biedenkopf in der „Ikea-Affäre“ erstmals Fehler ein. Seinen Billigkauf (15 % Promi-Rabatt) bereue er. Parteifreunde drängten ihn gestern, sein Amt schon vor Herbst 2002 abzutreten.
„Bei IKEA habe ich Fehler gemacht“
Seit seinem Ikea-Auftritt spottet Deutschland über „Schnorrer-König" Kurt Biedenkopf (71, CDU). Gestern nahm er dazu in der CDU Landtagsfraktion Stellung.
„Bei Ikea habe ich einen Fehler gemacht" gab Biedenkopf zu. Er habe allerdings schon bei seinem Antrittsbesuch bei Ikea von der Geschäftsleitung den Rabatt angeboten bekommen. Eisiges Schweigen bei Fraktionskollegen und Ministern.
Ex-Innenminister Heinz Eggert (54) forderte darauf hin bezüglich Biedenkopfs Rücktrittsplänen: „Überprüfen Sie Ihre Strategie und Ihren Zeitplan!"
Eigentlich will Biedenkopf erst im Herbst 2002 nach der Bundestagswahl sein Amt aufgeben Biedenkopf entgegnete überraschend: „Die Gespräche haben heute morgen schon begonnen." Da tagte der geschäftsführende Fraktionsvorstand, der den MP zum Rücktritt auffordern und einen Nachfolger vorschlagen könnte ...
(ds)