focus-online, 22.12.2001
Keine Ruhe für König Kurt
Gegen den sächsischen Ministerpräsidenten hagelt es wegen der Ikea-Affäre weiter Kritik aus den eigenen Reihen. Der Vorsitzende der Bremer CDU-Bürgerschaftsfraktion, Jens Eckhoff, legte Kurt Biedenkopf laut „Bild am Sonntag“ den Rücktritt nahe: „Biedenkopf sollte über Weihnachten mal nachdenken, ob er sich selbst einen Gefallen tut, wenn er im Amt bleibt.“
Biedenkopf und seine Frau Ingrid hatten beim Einkauf in der Dresdner Ikea-Niederlassung Rabatt verlangt und tatsächlich 15 Prozent Preisnachlass bekommen. Nach Angaben des Ministerpräsidenten war dies mit der Geschäftsführung des Möbelhauses abgesprochen, was von Seiten Ikeas bestritten wird.
„Ich habe gerade selbst bei Ikea eingekauft und wäre nicht auf den Gedanken gekommen, Rabatt zu verlangen“, sagte der baden-württembergische CDU-Generalsekretär Volker Kauder der „Bild am Sonntag“.
Die thüringische CDU-Bundestagsabgeordnete Vera Lengsfeld warf dem Ministerpräsidenten vor, die Chancen der sächsischen CDU bei der nächsten Wahl zu mindern. „Daher sollte er seinen Rückzug aus dem Amt beschleunigen“. Auch der rheinland-pfälzische CDU-Politiker Werner Wittlich meinte: „Biedenkopf sollte diese Affäre mit einbeziehen, wenn er einen Zeitplan für seinen Rückzug macht.“
22.12.01, 17:53 Uhr