Sächsische Zeitung, 24.12.2001
CDU-Politiker üben massive Kritik an Biedenkopf
Rabatt-Affäre zu Weihnachten
Hamburg/Dresden. Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf steht weiter in der Kritik. „Biedenkopf sollte über Weihnachten mal nachdenken, ob er sich selbst einen Gefallen tut, wenn er im Amt bleibt", sagte der CDU-Fraktionschef in der Bremischen Bürgerschaft, Jens Eckhoff, der "Bild am Sonntag". Es sei „peinlich, dass ein Ministerpräsident und seine Frau um Preise feilschen". Die thüringische CDU-Bundestagsabgeordnete Vera Lengsfeld warf Biedenkopf vor, die Chancen der Sachsen-CDU bei der nächsten Wahl zu mindern. „Daher sollte er seinen Rückzug aus dem Amt beschleunigen."
Der Präsident des Bundes der Steuerzahler in Sachsen, Thomas Meyer, fordert von Biedenkopf, jene 50 000 Mark nachzuversteuern, die ihm im vergangenen Jahr für seine Feier zum 70. Geburtstag das Land spendiert hat.
In einem Brief hat indessen der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Leroff, Sachsens CDU-Mitglieder gebeten, dem Ministerpräsidenten den Rücken zu stärken, „indem Sie ihm ein paar Zeilen senden". Diese Hilfsaktion erinnere an DDR-Zeiten, kommentierte dies der SPD-Abgeordnete
Karl Nolle. (SZ/dpa)