DNN, 23.01.2002
De Maiziére bleibt in Sachsen
Er hält sich weiter bedeckt
DRESDEN. Thomas de Maizière (CDU) will doch in Sachsen bleiben. Gestern trat der Finanzminister Gerüchten aus Unions-Kreisen entgegen, er strebe ein CDU-Spitzenamt in Berlin oder in einem anderen Bundesland an. Sein Ziel sei es weiterhin, in der Nachfolge von Regierungschef Kurt Biedenkopf (CDU) "für eine möglichst breite Basis" zu sorgen. "Geschlossenheit ist das Gebot der Stunde", sagte de Maiziére in Dresden, dazu wolle er seinen Beitrag leisten.
Gleichzeitig hielt sich der Minister weiter bedeckt, ob er als möglicher Gegenspieler von CDU-Landeschef Georg Milbradt in der Biedenkopf-Nachfolge antreten will. Bisher hat lediglich Milbradt seine Bereitschaft zur Kandidatur erklärt. Dabei drängt die Zeit. Am kommenden Sonnabend findet eine Landesvorstandssitzung in Dresden statt. "Wer sich bis dahin nicht offenbart hat", sagte ein Christdemokrat gestern, "ist aus dem Rennen". Biedenkopf hatte vergangene Woche erklärt, er werde Mitte April zurück treten.
In einem Interview verwies Milbradt gestern auf die Rolle der Partei bei der Nachfolge-Frage. "Bei uns entscheidet die Partei, und wenn die Partei es will, dann bin ich bereit zur Kandidatur. Wenn die Partei einen anderen will, dann muss dieses Amt ein anderer übernehmen", sagte Milbradt.
(Eig. Bericht/ J.K.)