Karl Nolle, MdL

BILD Dresden, 08.02.2002

Neues aus der Villa Biedenkopf

Auch Tassen und Teller hab's auf Staatskosten
 
Wenige Wochen vor seinem Rücktritt (18. April)holt Sachsens Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf (72, CDU) die Mietaffäre wieder ein. Der MP wohnte nicht nur zum Spottpreis (8,15 Mark Quadratmeter), jahrelang in der Gästevilla der Staatsregierung. Offenbar musste er selbst für Möbel kaum Geld ausgeben!

Das Haus war bis oben hin vollgestopft mit Inventar, das dem Freistaat gehört. Dies geht aus einer aktuellen Auflistung der Staatskanzlei hervor. Demnach befanden sich in der Villa am Dresdner Elbhang unter anderem:
3 Einbauküchen, 4 Fernseher, 5 Staubsauger, 6 Couchtische, 4 Gefriertruhen, 2 Gefrierschränke, 2 Kühlschränke, 54 Stühle, 25 Telefone, 2 Waschmaschinen, 1 Trockner, dazu Besteck, Geschirr, Gläser...

Die Inventarliste wurde auf Anfrage des SPD-Abgeordneten Karl Nolle (56) erstellt und umfasst 96 Einzelposten: Ein Hausrat, der für eine Kompanie ausreicht.

So ähnlich klingt dann auch die Begründung der Staatskanzlei für das Sammelsurium. Die Gegenstände wurden angeschafft, als noch die Minister-WG Anfang der 90er Jahre in der Schevenstraße wohnte. - Das ist zwar verdammt lang her. Aber alt und runtergekommen waren die meisten Möbel wohl nicht. Denn Ingrid Biedenkopf hat beim Auszug noch kräftig eingekauft: 1 Gefrierschrank, 3 Sofas, 2 Sessel, 8 Stühle und 1 Tisch nahm sie mit nach Radebeul. Und musste dafür nur 823,18 Euro an die Staatskasse zahlen.

Für Karl Nolle ist klar: „Biedenkopfs haben nicht nur bei der Miete, beim Personal und den Dienstwagen - auf Kosten des Freistaates gelebt, - sondern auch beim Inventar und
(Von BERND SCHULLCKE)

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