Wochenkurier, 12.10.2000
Klare Mehrheit im Stadtausschuss
SPD-Mann Karl Nolle will in den OB-Sessel
Mit dem Druckereibesitzer
Karl Nolle schickt die SPD ein Schwergewicht in den Kampf um den OB-Posten.
DRESDEN (dom). Immerhin bringt der Mann 120 Kilogramm auf die Waage. Dass er auch politisch ein Schwergewicht ist, muss er allerdings noch beweisen.
In den Augen der Dresdner SPD-Spitze ist Nolle jedenfalls der geeignete Herausforderer für Amtsinhaber Herbert Wagner (CDU). Der Stadtausschuss der Sozialdemokraten kürte den 55-Jährigen zum OB-Kandidaten. Nolle, der seit 1999 im Landtag sitzt, bekam 15 von 18 Stimmen, Mitbewerber Manfred Müntjes nur zwei. Zur Nominierung Nolles muss noch die SPD-Stadtvollversammlung ihren Segen geben. Was im Wahlprogramm des Unternehmers stehen wird, darüber darf erst einmal gerätselt werden. Er werde sich auf alle Fälle gegen Kürzungen bei Kultur, Jugend und sozialen Einrichtungen einsetzen, erklärte Nolle.
Mit seiner Nominierung scheint nun die Hoffnung der Opposition auf einen gemeinsamen OB-Kandidaten schwinden. Denn PDS und Grüne lehnen den SPD-Mann ab. PDS-Stadträtin Christine Ostrowski kann in den eigenen Reihen keine Unterstützung für Nolle ausmachen. Zudem sei er für Dresden bisher kaum in Erscheinung getreten, sagte Eva Jähnigen von den Grünen.
