Karl Nolle, MdL

PDS unterstützt Roßberg

 
DRESDEN. Im Dresdner Oberbürgermeister-Wahlkampf wird die PDS den unabhängigen Kandidaten Ingolf Roßberg unterstützen. Der Stadtvorstand der Partei stellte sich am Abend mehrheitlich hinter Roßberg. Wie Dresdens PDS-Chef Schrader MDR ONLINE sagte, stimmten 17 Mitglieder für einen entsprechenden Antrag, zwei enthielten sich, Gegenstimmen gab es keine. Roßberg habe jetzt gute Chancen, am 10. Juni gegen den bisherigen Oberbürgermeister Wagner von der CDU zu gewinnen. Er besitze alle Eigenschaften, die ein guter Oberbürgermeister brauche.

Roßberg, bis 1994 Dezernent in Dresden und derzeit Beigeordneter in Wuppertal, ist eigentlich FDP-Mitglied. Er tritt jedoch als unabhängiger Kandidat einer Wählervereinigung an. Vor der PDS hatten sich bereits SPD und FDP hinter Roßberg gestellt. Die Entscheidung der Sozialisten fiel, als feststand, dass der frühere SED-Oberbürgermeister Berghofer nicht kandidieren wird.

Ärger bei den Liberalen
Das Verhältnis Roßbergs zur PDS sorgt indes für Unstimmigkeiten mit seiner eigenen Partei. Der FDP-Kreisvorsitzende Schmidt sagte MDR ONLINE, noch am 21. April habe Roßberg den Liberalen versichert, er werde nicht mit der PDS zusammenarbeiten. Später habe er das Gegenteil erklärt: "Das ist dem Vorstand mächtig in die Nase gestiegen." Zudem tue Roßbergs Wahlkampfteam nichts, um mit der FDP zu kooperieren. Allerdings wollten und könnten die Liberalen die Unterstützung Roßbergs nun nicht mehr in Frage stellen.