Karl Nolle, MdL

DNN, 07.06.2001

Wagners Wahlkampfchef: Bemühungen um Berghofer als Wirtschaftsberater

Berghofer gibt keine Stellungnahme zu Gunsten Wagners
 
DRESDEN. Ex-Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer will keine Stellungnahme zu Gunsten seines Nachfolgers Herbert Wagner (CDU) abgeben, der am Sonntag bei der OB-Wahl seinen Stuhl verteidigen muss. „Er wird sich nicht in den Wahlkampf einmischen", sagte Berghofers Medienberater Thomas Krafczyk gestern den DNN. Wagners Wahlkampfchef Walter Hannot hatte tags zuvor gegenüber den DNN von derartigen Bemühungen gesprochen.

Eine solche Äußerung Berghofers sollte deutlich machen, dass seine Vorstellungen näher an Wagner als an seinem Herausforderer Roßberg dran sind. „Wir sind diesbezüglich im Gespräch mit ihm", hatte Hannot am Dienstag gesagt. „Unser Kreisverband und der Oberbürgermeister haben die Unterstützung von Herrn Berghofer nicht nötig", reagierte Parteisprecher Andreas Lämmel. Wagner war laut Hannot mit folgendem Vorschlag einverstanden: Es gehe darum, Berghofers Angebot zu prüfen, seine wirtschaftlichen Beziehungen zugunsten der Stadt einzubringen wie bei der VW-Ansiedlung.

Berghofer hatte am 11. Mai erklärt, dass er bei der Oberbürgermeisterwahl am 10. Juni nicht antritt. Dabei mochte er keine Wahlempfehlung für einen anderen Kandidaten abgeben. Im März hatten bei einer DNN-Umfrage 18 Prozent der Befragten angegeben, sie hätten am liebsten Berghofer als OB. Er zog dabei laut Hannot „unbestreitbar" auch Wähler von Wagner ab.
Sie sollten mit einer Stellungnahme zurückgeholt werden.

Das Lager von Herausforderer Ingolf Roßberg hatte empört auf die Aussage von Hannot reagiert. Skurril sei es, wenn jemand aus der Gruppe der 20 die Unterstützung eines Mannes nötig habe, den die CDU bekämpft habe „wie der Teufel das Weihwasser", sagt Roßberg-Sprecher Stephan Trutschler.
(sta/db)

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