Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 15.06.2001

Wahlkampf bringt Stau ins Rollen

Für Wahlkampf ist Thema "Verkehr" immer gut...
 
DRESDEN. In einer aktuellen Stunde wollten gestern die Stadträte über Wege aus dem Stau sprechen. Ob es den Autofahrern hilft, ist fraglich: zu viel Polemik, Vorwürfe und Versprechungen.

„Es gibt immer noch kein aktuelles Verkehrskonzept", kritisierte Eva Jähnigen (Grüne) die Verwaltung. Außerdem beklagte sie die Politik der CDU: „Sie dürfen nicht nur über Großprojekte diskutieren, die nicht finanzierbar sind. So geht's nicht weiter."
„Bei Ihren kampfgeröteten Augen werde ich lieber etwas ruhiger bleiben", versprach CDU-Stadtrat Hermann Henke, hielt sein Versprechen aber nicht. „Wir haben viel investiert im letzten Jahr. Zum Beispiel haben wir die Schloßstraße gemacht - dort demonstrieren Sie ja jetzt immer", spottete er in die linke Ecke. FDP-Experte Jan Mücke zur Waldschlößchenbrücke: „Es gibt
Leute in der Stadt, die behaupten, dass die Brücke 100 Millionen Mark billiger sein könnte. Wie das gehen soll, weiß ich nicht - vielleicht wird's eine Bambusbrücke." Der Seitenhieb ging in Richtung Ingolf Roßberg, der immer wieder die 280-MillionenBrücke kritisiert hat. Die PDS warf der Stadt vor allem vor, zu wenig Geld in die Straßensanierung zu stecken. Jedes Jahr fehlten 20 Millionen Mark, so die Genossen, und die Straßen würden immer schlechter. Echte Lösungswege aus dem Stau konnte so recht aber keine Partei in der Diskussion aufzeigen. Aber für den Wahlkampf ist das Thema Verkehr halt immer gut...

Die Stadträte entschieden sich außerdem für ein neues Outfit für den Altmarkt. Nur die FDP stimmte dagegen: „Das wird kein Platz zum Verweilen, sondern um drüber zueilen."

Karl Nolle im Webseitentest
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