Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 18.06.2001

Gysis Glanz strahlte auch auf Roßberg ab

Roßbergs größte Wahlveranstaltung im jetzigen OB-Kampf
 
DRESDEN Am Samstag gab's auf der Prager Straße ab 15 Uhr kein Durchkommen mehr. Mehr als 3000 Zuschauer wollten den kleinen Mann aus Berlin reden hören. Gysi, der jetzt selbst Regierender Bürgermeister von Berlin werden möchte, verschaffte Ingolf Roßberg die größte Veranstaltung im gesamten OB-Wahlkampf.

„Hätte mir jemand vor zehn Jahren erzählt, dass ich einmal in Dresden für einen FDP-Mann Wahlkampf mache, hätte ich mir das nie vorstellen können", sagte der PDS-Spitzenpolitiker. „Aber dafür gibt's vier sehr gute Gründe: Erstens: Wagner. Zweitens: Biedenkopf. Drittens: Berghofer. Und viertens natürlich Roßberg selbst."

Schwungvoll versetzte Gysi die Massen in Begeisterung. Seine Witze und Sprüche brachten selbst neutrale Zuschauer zum Lachen. Dass seine Rede ein wenig wie seine Berlin-Wahlkampfrede klang, störte dabei niemanden. PDS-Chef Ronald Weckesser: „Entweder man hat es, oder man hat es nicht. Gysi hat diese .Ausstrahlung einfach." Wie ein Popstar musste Gysi anschließend hunderte Autogramme schreiben. „Treten Sie bloß in Berlin an", riefen die Dresdner ihm immer wieder zu. Selbst auf Roßberg, der sonst eher wenig von einem Popstar hat, strahlte der Gysi-Glanz ab. Auch er wurde mit Autogrammwünschen überhäuft.

Mit einer Sternfahrt nach Dresden machte am Wochenende die CDU Wahlkampf für Herbert Wagner. Die CDU-Kreisverbände der umliegenden Gemeinden von Meißen bis Hoyerswerda zeigten so ihre Unterstützung. „Das Umland ist in Sorge. Für uns ist Dresden sehr wichtig, wir wollen, dass Wagner bleibt", sagte Horst Rasch, CDU-Chef von Riesa-Großenhain.

Sowohl Roßberg als auch Wagner verbanden am Wochenende Arbeit und Vergnügen: mit einem Rundgang durch die Bunte Republik Neustadt.
(Kai Schulz)

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