Karl Nolle, MdL

Sächsischer Bote, 11.10.2000

Nolles neue Nominierung

Dresdner SPD hat den Hut in den Ring geworfen
 
Jetzt hat die Dresdner SPD den Hut in den Ring geworfen: Der Druckereibesitzer Karl Nolle soll im nächsten Jahr bei der Wahl des Oberbürgermeisters den Amtsinhaber herausfordern. Nun, der neue OB-Anwärter kann einiges in die Waagschale werfen, und das ist keine Anspielung auf seine staatlichen 120 Kilo, sondern politisch gemeint.
Ob jedoch seine (zu) viel zitierte freundschaftliche Verbundenheit mit dem Bundeskanzler, der einst in Hannover Nolles Geschäftspartner war, wirklich hilfreich ist? Gute Wünsche Gerhard Schröders begleiten ihn natürlich, das wurde der Presse sofort mitgeteilt. Weniger gern wird der OB-Herausforderer allerdings daran erinnert, dass er in Dresden bei den Wahlen zum Stadtrat gescheitert ist. Es klappte dafür dann mit einem Landtagsmandat.
Ist Karl Nolle aber ein Kandidat, der von der gesamten Opposition mitgetragen werden kann? Die PDS hat ihre Zweifel bereits kundgetan, ohne allerdings vorzeitig abzuwinken. Und die Bündnisgrünen? Da gibt es Rückenstärkung für den „lieben Karl“ aus Berlin. Erwin Jordan, grüner Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, gratuliert ihm zur „eindrucksvollen Nominierungsentscheidung“, erinnert ans Zusammengehen in der Grün/Alternativen Bürgerliste in Hannover und sagt Unterstützung zu: „Ich komme gern, wann immer Du willst...“
Es wird nächstes Jahr aber in Dresden der Oberbürgermeister gewählt – nicht in Hannover, nicht an der Spree. Die bündnisgrüne Stadträtin Eva Jähnigen legt den Finger auf die Wunde und wird so zitiert: „Er (d.h. Nolle) ist für Dresden bisher kaum in Erscheinung getreten.“
Könnte es nicht sein, dass sich Nolle das für das angestrebte OB-Amt aufgehoben hat? Wer wird´s allerdings so eng sehen? Nun, vielleicht die Wähler in der Stadt an der Elbe, meint der SÄCHSISCHE BOTE.

Karl Nolle im Webseitentest
der Landtagsabgeordneten: