Sächsische Zeitung, 28.09.2000
Nolle will OB werden
SPD-Stadtrat: Das ist vorerst seine Privatsache
DRESDEN. Der SPD-Landtagsabgeordnete Karl Nolle will neuer Oberbürgermeister von Dresden werden. Wie der 55-jährige Druckereibesitzer der dpa bestätigte, wurden mit ihm Gespräche für die OB-Wahl 2001 geführt. Er könne sich vorstellen, gegen Herbert Wagner (CDU) anzutreten. Wagner war von der CDU am 7. Juli nominiert worden.
In der SPD beschäftigt sich eine sechsköpfige Kommission mit der Kandidatensuche. Neben Nolle sind noch neun Genossen in der Auswahl, sagte Stadtrat Albrecht Leonhardt. Der betonte auch, dass Nolles Ansinnen vorerst dessen Privatangelegenheit sei. Noch deutlicher äußerte sich die PDS zu Nolles Vorstoß. Die Landtagsabgeordnete und Stadträtin Christine Ostrowski sagte der SZ, "wenn wir Wagner stürzen wollen, müssen wir einen Kandidaten anbieten, der von breiten Wählerschichten anerkannt wird". Aus diesem Grund suchen PDS und SPD einen gemeinsamen Kandidaten. Ostrowski: "Das kann aber kein Parteimann sein." Sie könne auch als Stadträtin der zweitstärksten Fraktion schwer vermitteln, das ein Kandidat unterstützt werde, der schon bei den Kommunalwahlen deutlich abgeschlagen war und sich in den letzten zehn Jahren nicht für Stadtpolitik interessierte. Eine Kandidaten-Vorauswahl will die SPD bis zum 11. Oktober treffen. (SZ)
(KOMMENTAR von Karl Nolle: Leider hat der Autor des Artikels, im Unterschied zur DNN/LVZ, schlecht recherchiert. Beiden Zeitungen wurde auf Nachfrage das Gleiche geantwortet.)