Sächsische Zeitung, 26.05.2001
Wahlkampf
Kommentar von Marus Lesch
DRESDEN. Dass sich die PDS jetzt für der Erhalt der Dresdner Straßen einsetzt, ist ja lobenswert. Bisher hat sie sich allerdings nicht gerade als drängende Fürsprecherin der Autolobby hervorgetan, woher also kommt der Sinneswandel?
Nun, es ist Wahlkampf. Und weil Oberbürgermeister Herbert Wagner (CDU) die seit mehr als hundert Jahren geplante Waldschlösschenbrücke endlich bauen will, wogegen die PDS jahrelang opponiert hat, hat sie flugs einen neuen Grund gefunden, warum die Brücke nicht kommen darf. Die Baukosten dafür sollen in die vorhandenen Straßen fließen. Was für eine Milchmädchenrechnung: So kriegt man doch keinen Stau weg. Dafür braucht man neue Verkehrswege. Lange genug hat die PDS gemeinsam mit SPD und Grünen den Bau der neuen Brücke behindert, soll das so weitergehen? Ganz verunglückt aber ist die Behauptung, die Straßen seien seit 1996 schlechter geworden. Die PDS hat wohl schon vergessen, wie ruiniert sie 1990 waren.
(Markus Lesch)