Sächsische Zeitung, 13.01.2001
Opposition ohne Kandidaten
Nach Absage Stüdemanns geht die Suche weiter
DRESDEN. Die Suche nach einem aussichtsreichen Kandidaten gegen Dresdens Oberbürgermeister Herbert Wagner (CDU) geht in die nächste Runde. Nach Unternehmer
Karl Nolle (SPD) sagte jetzt auch der ehemalige Dresdner Kulturbürgermeister Jörg Stüdemann (parteilos) ab.
Der 44-Jährige, der inzwischen Kulturdezernent in Dortmund ist, hatte der Dresdner Opposition in einem Interview Hoffnung gemacht. Daraufhin sprachen sich Vertreter von PDS, SPD und Grünen für eine Kandidatur Stüdemanns bei der OB-Wahl am 10. Juni aus. Wie am Freitag bekannt wurde, sagte Stüdemann schon am 5. Januar der "Westfälischen Rundschau" in Dortmund, dass eine Kandidatur in Dresden für ihn nicht in Frage komme. Er habe sich für Dortmund entschieden und werde sich mit aller Kraft für Dortmund einsetzen. Inzwischen bekräftigte Stüdemann sein Nein telefonisch gegenüber Dresdner Politikern.
Am Freitag trafen sich Spitzenvertreter von PDS, SPD, Bündnisgrünen und Bürgerinitiative "OB für Dresden", um zu beraten, wie es weitergeht. Über das Ergebnis des Gesprächs wurde Stillschweigen vereinbart. Als einziger Name wird Wolfgang Berghofer genannt, der sich aber bis heute nicht eindeutig zu einer möglichen Kandidatur geäußert hat. Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) hatte erst am Mittwoch der SZ gesagt, dass er nicht an eine Kandidatur des letzten SED-Oberbürgermeisters von Dresden glaube. (SZ/saf)