Karl Nolle, MdL

DNN, 09.04.2001

Grüne stellen sich hinter OB-Kandidat Roßberg

Koalition für Wagner-Herausforderer wächst
 
DRESDEN. Die Grünen werden Ingolf Roßberg als Oberbürgermeisterkandidat unterstützen. Bei ihrem Stadtparteitag am Sonnabend sprachen sich die Teilnehmer fast einstimmig für den früheren Dezernenten und FDP-Stadtrat aus, der für die Bürgerinitiative „OB für Dresden" antritt. Roßberg fügte damit seiner angestrebten doppelrot-gelb-grünen Ampelkoalition einen weiteren Baustein hinzu. Die SPD hatte sich schon Anfang März hinter ihn gestellt. FDP und PDS entscheiden sich Ende April. PDS-Parteichef Schrader und Wahlkampfchef Schollbach kamen gestern zur Eröffnung von Roßbergs Wahlkampfbüro in der Maxstraße.

Roßberg rechnet mit einem Zweikampf zwischen ihm und Oberbürgermeister Herbert Wagner (CDU) und geht von einem Sieg im ersten Wahlgang am 10. Juni aus. Den DNN sagte er, er sei in der festen Annahme angetreten, dass der letzte SED-Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer nicht kandidiert. Er werde aber auch bei einer Dreier-Konstellation

und mit dem dann wahrscheinlichen zweiten Wahlgang am 24. Juni antreten. Im ersten Wahlgang ist die absolute Mehrheit erforderlich. Im zweiten reicht es, mehr Stimmen als die Mitbewerber zu erhalten.

Anders als Roßberg hält es der grüne Umweltbürgermeister Klaus Gaber für möglich, dass Berghofer noch in den Wahlkampf eingreift. Er mochte nicht wie andere von einem imaginären Kandidaten sprechen: „Berghofer ist für mich eine ganz reale Bedrohung." Gaber wäre nach eigenen Worten nur bei einem reinen Duell Wagner -Berghofer angetreten, um eine „demokratische Alternative" zu bieten. „Ein grüner Kandidat hat in Dresden - noch - keine Chance", sagte Gaber. Roßberg hingegen sei „ein Weg, der realistisch ist."

Die Sprecherin der Stadtratsfraktion, Eva Jähnigen, trat Befürchtungen entgegen, die Grünen könnten ohne eigenen Kandidaten an Profil verlieren: „Wir werden auch mit einem anderen OB als Wagner der Stachel im Fleisch bleiben".
(Stefan Alberti)

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