Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 09.04.2001

SPD macht sich Mut für die Bürgermeisterwahlen

Frauen-Power aus Baden-Württemberg
 
WYHRATAL/Leipzig - Die Sachsen-SPD hat sich eine Siegerin als Vorbild geholt: Die Baden-Württemberger Vorsitzende Ute Vogt, die der SPD bei der Landtagswahl im „Ländle" einen Auftrieb um acht Prozentpunkte holte, machte den sächsischen Genossen beim Parteitag in Wyhratal (Leipziger Land) Mut.

Sie brachte am Sonnabend einfache Rezepte zum Siegen mit. „Orientiert Euch an dem, was Ihr schon mal geschafft habt!", riet die 36-jährige Badenserin. Sie sollten sich an die Spitzenergebnisse bei der Bundestagswahl in Sachsen erinnern, nicht an die Schlappe ein Jahr danach in der Landtagswahl. Das sei der Ansporn für die Kommunalwahlen im Juni.

Die sächsische Landesvorsitzende Constanze Krehl verbreitete dafür Zuversicht: „Das wird ganz sicher ein Erfolg!" Die gegenwärtige Schwäche der CDU sei nicht der einzige Grund dafür. Die SPD-Genossen hätten in den letzten Jahren auf kommunaler Ebene auch „eine tolle Arbeit geleistet".

Einstimmig verabschiedete der Parteitag einen Antrag mit dem Titel „Lokale Demokratie stärken - Netzwerke bauen". Die SPD macht sich damit für mehr Mitsprache der Bürger vor Ort stark. Frau Krehl schwärmte von „gläsernen Rathäusern und Landratsämtern".

Als „falsch und unpassend" wies sie die Schelte von Bundeskanzler und SPD-Chef Gerhard Schröder gegen faule Arbeitslose zurück. „Dann hätte es in den letzten Jahren eine wahre Völkerwanderung von Faulenzern gegeben", schimpfte sie. DGB-Landes-Chef Hanjo Lucassen kritisierte „Schröders Senf vom Stammtisch".

Einen Dämpfer erteilte der Parteitag Frau Krehl bei der Nominierung für den SPD-Bundesvorstand. 23 Prozent verweigerten ihr die Stimme. Sie führte es auf Unmut über die Entlassung Von Geschäftsführer Lutz Kätzel zurück.
(Stefan Rössel)

Karl Nolle im Webseitentest
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