DER SPIEGEL 31/1994, 01.08.1994
Sicherheit: Zaun für König Kurt
Biedenkopfs Privathaus am Chiemsee erhält Zaun auf Staatskosten
Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) ist als Nachbar unangenehm aufgefallen. Im Frühjahr hatte Biedenkopfs Frau Ingrid das Dresdner Landeskriminalamt telefonisch gedrängt, das Privatgrundstück von „König Kurt" (Spitzname) am bayerischen Chiemsee, wie schon mal geplant, auf Staatskosten mit einem neuen Sicherheitszaun gegen Terroranschläge zu schützen.
Das Staatshochbauamt setzte Bauarbeiter in Marsch, hatte zuvor aber weder die Einwilligung der Anwohner noch eine Baugenehmigung eingeholt. Prompt ließ der Ortsbürgermeister den Schwarzbau stoppen. Erst nach einem Entschuldigungsbrief Biedenkopfs genehmigte der Gemeinderat den 400 000 Mark teuren Zaun samt Videoanlage.