Karl Nolle, MdL

Agenturen, ddp-lsc, 22:57 Uhr, 27.09.2009

CDU gewinnt in Sachsen alle Direktmandate

Union behauptet sich auch bei Bundestagswahl als stärkste Kraft - SPD so schlecht wie nie
 
Kamenz (ddp-lsc). Vier Wochen nach der Landtagswahl hat Sachsens CDU ihre Rolle als stärkste politische Kraft bestätigt. Bei der Bundestagswahl am Sonntag kam sie nach dem vorläufigen Landesergebnis auf 35,6 Prozent und holte zudem alle 16 Wahlkreise in Sachsen. Die SPD, die vor vier Jahren noch drei Direktmandate erobert hatte, sackte um fast zehn Prozentpunkte auf 14,6 Prozent ab, das ist ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl in Sachsen. Sie wurde erstmals von der Linken überholt, die landesweit auf 24,5 Prozent kam.

Die Wahlbeteiligung sank mit 65,0 Prozent auf einen neuen Tiefstand - und erstmals unter die 70-Prozent-Marke. Vor vier Jahren hatten noch 75,7 Prozent ihre Stimmen abgegeben. Vor vier Wochen hatte es mit 52,2 Prozent schon die niedrigste Wahlbeteiligung bei einer Landtagswahl in Sachsen gegeben.

Die 35,6 Prozent für die CDU bedeuten ihr bestes Ergebnis seit 1994, als sie auf 48 Prozent kam. Im Vergleich zur Wahl vor vier Jahren legte sie um 5,6 Prozentpunkte zu. Mit Linker, FDP und Grünen erreichten gleich drei Parteien in Sachsen neue Höchstwerte bei Bundestagswahlen. Der Linken reichte ein Plus von 1,7 Prozentpunkten im Vergleich zu 2005, um erstmals an der SPD vorbeizuziehen. Die Sozialdemokraten stürzten mit 14,6 Prozent um 9,9 Prozentpunkte ab und erzielten ihr niedrigstes Ergebnis bei einer Bundestagswahl in Sachsen.

Damit lagen sie auch nur noch 1,3 Prozentpunkte vor der FDP, die mit 13,3 Prozent um 3,1 Punkte zulegte. Die Grünen verbesserten sich um 1,9 Punkte auf 6,7 Prozent. Die rechtsextreme NPD, der vor vier Wochen hingegen noch der Einzug in den Landtag gelungen war, schnitt mit 4,0 Prozent um 0,8 Punkte schlechter ab als vor vier Jahren.

Letztmals hatte die Union 1994, also vor 15 Jahren, alle Wahlkreise in Sachsen erobert. Selbst der sächsische SPD-Spitzenkandidat Wolfgang Tiefensee scheiterte beim Wahlantritt in seiner Heimatstadt Leipzig, in der er mehr als sieben Jahre lang Oberbürgermeister war. Der 54-jährige Bundesverkehrsminister landete im Wahlkreis 154 (Leipzig-Süd) nur auf Platz drei. Siegreich war CDU-Kontrahent Thomas Feist mit 28,8 Prozent vor Linke-Bewerber Mike Nagler mit 25,3 Prozent, Tiefensee bekam 23,0 Prozent.

Auch Linke-Spitzenkandidatin und Bundesvize Katja Kipping scheiterte bei dem Versuch, ein Direktmandat zu holen. Sie landete mit 24,0 Prozent ebenfalls deutlich hinter Andreas Lämmel (CDU), der mit 36,6 Prozent sein Direktmandat der Dresdner Nachwahl 2005 verteidigen konnte.

Erstmals eroberte Kanzleramtschef Thomas de Maizière (CDU) einen Bundestagswahlkreis. Der 55-Jährige holte in Meißen 45,2 Prozent. Damit verwies er den Linke-Bundestagsfraktionssprecher Hendrik Thalheim (21,3 Prozent) deutlich auf den zweiten und SPD-Bewerberin Susann Rüthrich (12,5 Prozent) auf den dritten Platz.
Tino Moritz

(Quellen: Landeswahlleiterin)

ddp/tmo/kos
272257 Sep 09

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