Karl Nolle, MdL

Agenturen ddp, 107.03.10, 15:06 Uhr, 07.03.2010

Neue Details in Skandal um Finanzgeschäfte der Wasserwerke

 
Leipzig (ddp-lsc). In der Affäre um die hochriskanten Finanzgeschäfte der ehemaligen Geschäftsführung der Kommunalen Wasserwerke Leipzig (KWL) sind neue Details bekanntgeworden. Wie das Magazin «Focus» am Sonntag berichtete, fungierte das Schweizer Unternehmen Value Partners nicht nur als Vermittler der Geschäfte, sondern beeinflusste offenbar auch die Vertragsgestaltung zu seinen Gunsten. Das gehe aus einem Bericht des Wirtschaftsprüfers KPMG hervor. Demnach drohen dem städtischen Unternehmen Verluste von bis zu 290 Millionen Euro.

Den ehemaligen KWL-Geschäftsführern Klaus Heininger und Andreas Schirmer wird vorgeworfen, ihre Geschäfte mit sogenannten Kreditausfallversicherungen, die jetzt zu den Verlusten führen könnten, an allen Gremien, Gesellschaftern und Wirtschaftsprüfern vorbei gemacht zu haben. Davon hätten vor allem die Berater Heiningers und Schirmers von Value Partners profitiert. Von der Abschlussprämie in Höhe von rund 45 Millionen Euro seien rund 25 Millionen Euro an sie geflossen.

Laut «Focus» beschäftigte sich bis vor kurzem die Dresdner Staatsanwaltschaft mit den Geschäftspraktiken der beiden Value-Partners-Manager. Nach Überzeugung der Ermittler hätten sie schon früher als Mitarbeiter des Unternehmens Global Capital Finance städtische Manager Leipzigs bestochen und der Stadt eine Spende von 322 000 Euro für die Olympiabewerbung zukommen lassen. Dies habe die Staatsanwaltschaft ebenfalls als Bestechung gewertet. Die Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage des Magazins, dass beide Manager im Dezember 2009 die Einstellung der Strafverfahren gegen Zahlung von je 150 000 Euro erreicht hatten.

ddp/shu/mwa
071506 Mrz 10

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