Karl Nolle, MdL

Agenturen dpa, 17:27 Uhr, 02.04.2010

Missbrauchsbeauftragte fordert Offenheit

 
Dresden (dpa/sn) - Die von der Bundesregierung berufene unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung von Kindesmissbrauch, Christine Bergmann (SPD), hat schonungslose Offenheit bei der Bewältigung der Missbrauchsfälle an Kindern gefordert. «Ich hoffe auf einen breiten gesellschaftlichen Konsens darüber, dass wir Kinder und Jugendliche, die ja auf unsere Hilfe angewiesen sind, nur schützen können, wenn alles auf den Tisch kommt, auch wenn es weh tut», sagte die frühere Bundesfamilienministerin der «Sächsischen Zeitung» (Samstag). Ihr Büro werde nächste Woche Post- und e-mail-Adresse sowie eine Telefonnummer bekanntgeben.

«Wir werden Ansprechstelle sein für Betroffene, deren Angehörige und für Menschen, denen Missbrauchsfälle an Kindern auffallen.» Dabei gehe es nicht nur um Institutionen wie Schulen, Internate oder die Kirchen, sondern auch um den familiären Bereich. «Und es geht uns darum, Hilfen für die Opfer von sexuellem Missbrauch vorzuschlagen.» Dazu brauche es neben den Erkenntnissen Erfahrungen, die in den unterschiedlichen Beratungs- und Ansprechstellen und auch im wissenschaftlichen Bereich vorliegen. «Ich setze auf breite Zusammenarbeit.»

Laut Bergmann seien die Bemühungen um besseren Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Gewalt und sexuellem Missbrauch nicht ausreichend. Probleme sieht sie vor allem in Institutionen, wo diese in einem besonderen Abhängigkeits- und Vertrauensverhältnissen zu ihren Betreuungspersonen in ziemlich geschlossenen Strukturen lebten. «Gut ist, dass die breite öffentliche Debatte dazu geführt hat, dass in vielen Einrichtungen nachgedacht wird, wie absolute Transparenz zu schaffen ist.»

(Der Beitrag lag dpa in redaktioneller Fassung vor.)

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021727 Apr 10

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