Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 26.09.2011

Schon GEZahlt? Leider! Brisante Vorwürfe gegen Bernd Hilder

 
Heute soll der neue Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks gewählt werden. Der Ausgang ist alles andere als sicher, vor allem Sachsen-Anhalt und Thüringen halten nicht viel von Sachsens Vorschlag Bernd Hilder. Der bisherige LVZ-Chefredakteur gerät nun durch eine GEZ-Bemerkung in die Kritik.

Dresden. Heute, 11 Uhr, soll Bernd Hilder (52) in Leipzig zum neuen MDR-Chef gewählt werden. Gründungsintendant Udo Reiter (67) zieht sich nach 20 Jahren zurück. Der Kandidat aus Sachsen, dem eine große CDU-Nähe nachgesagt wird und der sogar Thema im Kabinett vergangene Woche war, soll gleich im ersten Wahlgang gewählt werden.

Doch die nötige Zweidrittelmehrheit ist alles andere als sicher: Vor allem in Sachsen-Anhalt und Thüringen, doch auch in Sachsen gibt es Bedenken unter den 43 wahlberechtigten Mitgliedern des Rates. Zu CDU-nah sei Hilder, zu groß der Einfluss der sächsischen Staatskanzlei auf das Verfahren. „Die Wahl ist unsicher“, sagt der Rundfunkratsvorsitzende Johannes Jenichen.

Und auch Hilder selbst gerät richtig in die Kritik! Die „Magdeburger Volksstimme“ veröffentlichte einen Anmeldebogen der GEZ, angeblich von Hilder selbst ausgefüllt und mit dessen Unterschrift aus dem Jahr 2005. Auf die Frage „Zahlen Sie Rundfunkgebühren?“ wurde das Ja-Feld angekreuzt und dahinter handschriftlich „leider“ vermerkt. Aus dem Formular gehe hervor, dass Hilder erst 2005 sein TV- und Radiogerät anmeldete, aber bereits seit 2003 in Leipzig wohnte. Den Antrag habe er erst nach schriftlicher Aufforderung durch die GEZ ausgefüllt ...

Dirk Panter, Sachsens SPD-General und Rundfunkrat: „Wenn es so ist, dass Herr Hilder dies so ausgefüllt hat, wäre dies sehr bedenklich.“ Ein MDR-Chef, der selbst nur widerwillig GEZ zahlt? Panter: „Ich werde vor der Wahl genau nachfragen!“ (ju)

Karl Nolle im Webseitentest
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