Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 09.12.2011

Anklage gegen Jenaer Jugendpfarrer König

 
Dresden/Jena. Die sächsische Justiz will den Jenaer Jugendpfarrer Lothar König zur Verantwortung ziehen. Er soll bei Protesten am 19.Februar in Dresden mehrere Straftaten begangen haben. Man habe König gestern die Anklage zugestellt, erklärte die Sprecherin des Dresdner Amtsgerichts, Birgit Kevve, konnte aber noch nicht sagen, ob und wann die Anklage zur Verhandlung zugelassen wird.

Königs Anwalt Hans-Peter Richter bestätigte, die Dresdner Staatsanwaltschaft habe ihn am 6. Dezember vorab per Telefax informiert, dass gegen seinen Mandanten Anklage erhoben werde.

Die Dresdner Staatsanwaltschaft wirft dem Kirchenmann unter anderem schweren Landfriedensbruch, Beihilfe zum Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und versuchte Nötigung vor. Er soll die Straftaten als Fahrer des „Lauti“ begangen haben, eines Kleinbusses der Jenaer AG Stadtjugend.

Am Mittwoch hatte ein Angeklagter ausgesagt, dass er sich in einen Kleinbus mit Lautsprechern geflüchtet habe, um der Polizei zu entkommen. Am Lenkrad habe ein Mann mit Bart gesessen. König trägt einen langen Vollbart. Der 19-Jährige stand vor Gericht, weil er am 19. Februar Steine auf Polizisten geworfen haben soll.

Jugendpfarrer Lothar König war gestern überrascht, dass er nun doch in Dresden vor Gericht gestellt werden soll, nachdem ein Verfahren gegen ihn wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zuvor eingestellt worden war. König nannte die Vorwürfe gegen ihn gestern absurd. Man habe noch einmal alles geprüft, was an diesem Tag passiert sei, sagte König. Sein Fazit: „Ich habe mir nichts vorzuwerfen.“ (SZ/ts)

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