Karl Nolle, MdL

Agenturen, dapd, 18:58 Uhr, 11.01.2012

TU Dresden weist erneute Kritik an Wöllers Doktorarbeit zurück

Gutachter nennt Aussagen des Doktorvaters «ungeheuerlich»
 
Dresden (dapd-lsc). Die Kritik des Doktorvaters des sächsischen Kultusministers Roland Wöller an der Dissertation des CDU-Politikers hat Zweitgutachter Marco Lehmann-Waffenschmidt zurückgewiesen. Er habe die Aussagen von Doktorvater Ulrich Kluge als «ungeheuerlich» bezeichnet, teilte die TU Dresden am Mittwoch mit. Kluge hatte in der Wochenzeitung «Die Zeit» Wöllers Vorgehen bei dessen Doktorarbeit als «unredlich» und den Minister als «Scharlatan» bezeichnet.

Lehmann-Waffenschmidt erklärte, er schätze die Arbeit nach wie vor als wissenschaftlich sehr anspruchsvoll und als wertvollen Beitrag zur Analyse der deutsch-deutschen Wiedervereinigung ein. Der Leiter der Untersuchungskommission, die Wöllers Arbeit nach Plagiatsvorwürfen überprüft hatte, Hans-Heinrich Trute, zeigte sich den Angaben zufolge ebenfalls erstaunt über Kluges Erklärung.

«Die Kommission ist sich sicher, die Arbeit von Roland Wöller mindestens ebenso genau gelesen und im Hinblick auf die Einhaltung oder Verletzung wissenschaftlicher Standards untersucht zu haben, wie der Doktorvater und Erstgutachter zu jedem denkbaren Zeitpunkt», erklärte Trute. Es hätte Kluge freigestanden, etwaige Bedenken bereits 2007 dem zuständigen Promotionsausschuss darzulegen. Die TU Dresden kündigte an, Kluge zu einem Gespräch einladen zu wollen, um ihm Gelegenheit zu geben, seine Position zu erläutern.

dapd/abj/vf/
111858 Jan 12

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