Karl Nolle, MdL

Agenturen, dpa, 13:50 Uhr, 07.02.2012

Diözesanrat reiht sich in Aufrufe zum Widerstand gegen Rechts ein

 
Dresden (dpa/sn) - Der Diözesanrat des Bistums Dresden-Meißen hat alle katholischen Gemeinden zum Widerstand gegen Rechts am 13. Februar in Dresden aufgerufen. Sie sollten sich an den geplanten Aktionen beteiligen und Mahnwachen vor ihren Kirchen anmelden, sagte Vorsitzender Nikolaus Legutke am Dienstag in der Landeshauptstadt. Damit könnten sie ein noch deutlicheres Zeichen setzen gegen menschenverachtendes Gedankengut. Zum Gedenken an alle Opfer von Gewalt sei am Abend ein Angelusgebet mit Bischof Joachim Reinelt geplant. Die Veranstaltungen finden statt, auch wenn die Neonazis ihre Anmeldung für den Aufmarsch inzwischen zurückgezogen haben.

«Fremdenhass, Rassismus, Antisemitismus und Gewalt gegenüber Andersdenkenden und -lebenden darf kein Spielraum gewährt werden», erklärte der Diözesanrat. Die Mitglieder der Dresdner katholischen Gemeinden sind gebeten, sich an geplanten Aktionen gegen Rechts an diesem Tag zu beteiligen. Anfang Februar marschieren regelmäßig Neonazis in Dresden auf, wenn die Stadt am 13. Februar ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg gedenkt. Dafür sind zahlreiche Gottesdienste, Andachten, Mahnwachen und eine Menschenkette geplant.

In der Frage von Blockaden sei die Meinung im Rat verschieden, sagte Legutke, der Gewissensfreiheit und öffentliche Kundgebung und damit zivilen Ungehorsam als wichtiges Gut der Gesellschaft sieht. Die Kriminalisierung von Blockierern hält er aber für überzogen, eine Verfolgung als Ordnungswidrigkeit würde reichen, sagte er. Mit Blick auf die Aggressivität autonomer Gruppen gegenüber der Polizei tue eine engere Zusammenarbeit von Justiz, Stadtverwaltung und Polizei not. «Wir müssen uns wehren, gemeinsam; denn unser großes Plus ist die Gemeinsamkeit.»

Rechtsextremismus ist laut Legutke auch für die katholische Kirche in Deutschland ein Problem. In Gemeinden gebe es eine gewisse Scheu, ihn als eigenständiges Problem zu akzeptieren. Laut Statistik sei rechtsextremes Gedankengut zu 20 bis 25 Prozent in der katholischen Kirche vertreten. Das reiche von der Abneigung gegen Fremde über Antisemitismus bis zum Fremdenhass. «Es geht um eine latente Haltung von Mitgliedern, mit der wir uns auseinandersetzen müssen.»

Autorin: Simona Block

dpa mon yysn z2 hgk
071350 Feb 12

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