welt-online, 13.03.2012
NPD-Vize hatte offenbar Kontakt zu Uwe Mundlos
In einem ARD-Interview gibt der stellvertretende NPD-Chef Frank Schwerdt zu, mit Uwe Mundlos Kontakt gehabt zu haben. Er habe der Terrorzelle aber nicht helfen wollen.
Der stellvertretende NPD-Bundesvorsitzende Frank Schwerdt hat einem Medienbericht zufolge jahrelang Kontakte zu mehreren mutmaßlichen Mitgliedern und Helfern der Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund unterhalten.
In einem am Montagabend in den ARD-„Tagesthemen“ ausgestrahlten Interview räumte Schwerdt ein, dass Uwe Mundlos, einer der mutmaßlichen NSU-Mörder, Ende der 90er-Jahre mindestens einmal als Fahrer für ihn tätig gewesen sei.
Er habe nicht helfen wollen
Auf einem der ARD vorliegenden Foto vom 17. Januar 1998 ist der langjährige NPD-Bundesgeschäftsführer zudem mit der mutmaßlichen NSU-Terroristin Beate Zschäpe bei einer Demonstration in Erfurt zu sehen. Nur zehn Tage später tauchten Zschäpe und Mundlos ab.
Zugleich räumte Schwerdt ein, etwa drei Wochen nach dem Abtauchen der Zwickauer Zelle mit André K. in Berlin einen mutmaßlichen Helfer empfangen zu haben. Dieser bat ihn demnach um Unterstützung für die Zelle. Er habe ihnen aber nicht helfen können und wollen, sagte Schwerdt weiter.