Karl Nolle, MdL

Agenturen, dpa, 12:48 Uhr, 15.04.2012

Kundgebung gegen Rechtsextremismus in Plauen

 
Gegen Rechtsradikale gehen mittlerweile vielerorts Menschen auf die Straße. In Plauen sind es mehrere Tausend. Sie wollen nicht, dass Neonazis Gedenktage für ihre Zwecke missbrauchen.

Plauen (dpa/sn) - Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag in Plauen im Vogtland gegen Rechtsextremismus demonstriert. Mit Kundgebungen, Umzügen, Mahnwachen und einer Menschenkette wandten sie sich gegen einen Neonazi-Aufmarsch. Die Rechtsradikalen wollten das alljährliche Gedenken an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg instrumentalisieren. Ihre Demonstration ging am Nachmittag laut Polizei ohne Zwischenfälle zu Ende. Etwa 200 Rechtsextremisten hätten sich beteiligt.

Mehr als 500 Polizisten hatten nach eigenen Angaben die Route der Rechten abgesichert. Gegendemonstranten hatten versucht, deren Aufmarsch mit einer Blockade zu stören. Die Leute seien «liebvoll zur Seite getragen worden», sagte ein Polizeisprecher. Bei einer Kundgebung auf dem Postplatz skandierten etwa 2000 Menschen «Nazis raus», als die Rechten vorüberzogen. Zuvor hatten sich am Mittag auf dem Marktplatz etwa 800 Menschen bei einer Kundgebung von Parteien, Gewerkschaften und Kirchen versammelt. Die Kirchen hatten zu Mahnwachen und einer Menschenkette aufgerufen.

«Es hat sich gezeigt, dass die Nazis in der absoluten Minderheit sind», kommentierte der SPD-Landesvorsitzende Martin Dulig die Veranstaltungen. Er habe es als angenehm empfunden, dass sich die vielen Protestformen in Plauen unter einem Dach zusammengefunden hätten. Das sei ein gutes Beispiel für andere Städte. «Die Plauener haben ein deutliches Zeichen gegen Rechts gesetzt», sagte Superintendent Matthias Bartsch. An den Protesten hätten sich mehr Menschen beteiligt als im vergangenen Jahr.

Die Veranstaltungen blieben laut Polizei «ohne nennenswerte Zwischenfälle». Auch in den Stunden danach sei alles ruhiggeblieben. 29 linksorientierte Demonstranten seien zeitweise in Gewahrsam genommen worden, die bei ihrem Weg durch die Stadt an einer Baustelleneinrichtungen wie Schilder oder Absperrungen demoliert hätten. Die Polizei stellte deren Identität fest und sprach Platzverweise aus.

Plauen hatte am vergangenen Dienstag an die Opfer der Bombenangriffe vor 67 Jahren erinnert. Am 10. April 1945 flogen alliierte Verbände ihren schwersten Angriff auf die Vogtlandstadt. Etwa 890 Menschen verloren ihr Leben, ein Großteil der Stadt fiel in Schutt und Asche. Insgesamt wurde Plauen während des Zweiten Weltkrieges 14 Mal Ziel von Bombenangriffen.

Autor: Ralf Hübner

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151248 Apr 12

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