Karl Nolle, MdL

Freie Presse Zschopau, 25.04.2012

Schützen lassen es qualmen - Karl Nolle zu Gast in Zschopau

 
Wettkämpfe mit Vorderlader-Waffen erinnern an längst vergangene Zeiten. Bei den Kreismeisterschaften in Zschopau trat auch ein bekannter Politiker mit der ursprünglichen Form der Feuerwaffe an.

Zschopau - Karl Nolle zu Gast in Zschopau. Doch der SPD-Landtagsabgeordnete aus Dresden weilte nicht etwa in politischer Mission in der Motorradstadt, er zählte zu den Teilnehmern der Kreismeisterschaften mit den Vorderlader-Waffen. Sowohl mit der Pistole als auch mit dem Gewähr war bei den Titelkämpfen des Erzgebirgischen Schützenbundes Zielvermögen gefordert. Lärm und Qualm erinnerten nicht umsonst an das Mittelalter. Schließlich handelt es sich bei einem Vorderlader um die ursprüngliche Form der Feuerwaffe, in der ein Funke die Treibladung zündet.

Auch Nolle wusste mit den historisch anmutenden Waffen gut umzugehen. "2004 wurde ich Schützenkönig von Zschopau. Von da an riss der Kontakt nicht ab, und ein Jahr später trat ich dem Zschopauer Schützenverein bei", berichtete der 67-Jährige, der wie bei der Aufklärung von politischer Korruption auch am Schießstand ins Schwarze treffen wollte. In der Senioren-Klasse der Vorderlader Langwaffe, also mit dem Gewehr, gelang ihm das ganz ordentlich. Der Hobbyschütze kam auf 47 Ringe und landete damit hinter dem Zschopauer Jürgen Weber auf dem zweiten Platz.

In der Disziplin Vorderlader Kurzwaffe trat Wolfgang Süß mit einer Pistole des Modells Dedinski-Unterhammer an. Diese von einem Freiberger Büchsenmacher gefertigte Waffe ist zwar erst zehn Jahre alt, doch ihre Wurzeln reichen weit zurück. "Ursprünglich stammt diese Pistole aus England und wurde im 19. Jahrhundert als Duellpistole genutzt", klärte der Königswalder auf. Für Süß ging es darum, sich mit einem Platz unter den ersten Drei für die Landesmeisterschaften in Leipzig zu qualifizieren. Mit Silber gelang ihm dies, sodass der Erzgebirger in der Messestadt bald um die Fahrkarte zu den Deutschen Meisterschaften kämpfen kann. Auf nationaler Ebene war Süß 2000 schon einmal dabei. Damals kehrte er als Elfter vom Saisonhöhepunkt zurück.

Nicht ganz zufrieden mit seinem Abschneiden bei den Kreismeisterschaften war André Mandt. "Ich hatte ungewöhnlich viele Fehlschüsse. Mancher Schuss ging richtig gut fort, andere völlig daneben", so der Starter von der Privilegierten Schützengesellschaft Königswalde. Der 51-Jährige, der unter anderem mit einem Original-Nachbau Perkussionsgewehr - um 1871 erfunden - antrat, qualifizierte sich aufgrund des kleinen Starterfeldes dennoch für die Landesebene. Auf das Wetter waren die Fehlschüsse jedoch nicht zurückzuführen. "Aufgrund der Sonne und der angenehmen Temperaturen waren die Bedingungen nahezu optimal", bilanzierte Frieder Meyer vom Zschopauer Verein.

Von Olaf Wirth

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