Sächsische Zeitung, 05.07.2012
35000 Rentner in Sachsen müssen dazuverdienen
Dresden. Immer mehr sächsische Rentner sind offenbar aufgrund ihres niedrigen Einkommens dazu gezwungen, sich etwas dazuzuverdienen. Im September des vergangenen Jahres gingen im Freistaat mehr als 35000 Menschen im Alter von über 65 Jahren einer bezahlten Tätigkeit nach.
Das waren knapp 3500 mehr als 2008, wie die Landtagsfraktion der Linken nach einer Anfrage an das Wirtschaftsministerium mitteilte. Deren Abgeordneter und Sozialexperte Dietmar Pellmann verbindet den Anstieg mit einem Zuwachs von Minijobs. Im Vergleich zum Jahr 2003 seien diese um fast ein Viertel gestiegen und zwölf Prozent aller Minijobber seien älter als 65 Jahre.
„Aus diesen Fakten geht hervor, dass immer mehr ältere Menschen gezwungen sind, ihre oft niedrige Rente aufzubessern, um letztlich ihren Lebensunterhalt zu sichern“, betonte Pellmann. Das Problem werde nicht dadurch gelöst, dass Rentner weiter arbeiten. Nötig seien angemessene Renten, forderte Pellmann. (SZ/ale)