Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 14.01.2014

SPD: Pallas-Wahl bringt Genossen auf die Palme

 
Nach dem Kandidaten-Fiasko beim Landesparteitag sind Sachsen-SPD-ler sauer auf die Dresdner

Die Wahl von Albrecht Pallas brachte das Gefüge ins Wanken. Der Dresdner Kandidat schoss von einem eher unsicheren Platz 19 auf der Liste der Landtagskandidaten, für den ihn Sachsens SPD-Chef Martin Dulig vorgesehen hatte, auf Platz sieben vor. Nach der erfolgreichen Kampfkandidatur gegen den Zwickauer Mario Pecher wettern die Genossen aus ganz Sachsen gegen Dresden und damit gegen die Führung der Dresdner Partei-Chefin Sabine Friedel.

Durch Pallas’ ziemlich sicheren siebten Platz fühlen sich andere Unterbezirke ausgebootet. „Aus Leipziger und sicherlich auch aus Görlitzer Sicht ist diese Landesliste eine einzige Verarschung“, so Berthold Richter von der Leipziger SPD. Dulig selbst sagt: „Das war ein Angriff auf Mario Pecher und auf Zwickau.“ Ex-Minister Thomas Jurk schmiss nicht nur als Vorsitzender der Görlitzer SPD hin, sondern kritisierte Frau Friedel direkt: „Sabine hätte vor den Attacken gegen meinen Unterbezirk mit mir reden können!“ Massenhaft Wortmeldungen, bei Facebook und Co.: bei der SPD fliegen weiter die Fetzen.

Für Frau Friedel ist der Wirbel „nicht rational“. Jeder Kandidat könne für einen anderen Platz auf der Liste antreten. „Martin Dulig kündigte ich bereits am 4. Januar an, dass fünf der sieben Dresdner Kandidaten einen aussichtsreichen Platz anstreben. Das war weit vor der Bekanntgabe des Listenvorschlags“, so die Dresdner Partei-Chefin. Nach dem im Herbst für Dresden verlorenen Bundestagsmandat wollte sie für die Stadt nicht auch noch einen Posten im Landtag verlieren. Derzeit sind drei Dresdner für die SPD im Landtag. Diese Anzahl wollte sie zumindest behalten. Derzeit hat die SPD 14 Sitze. Laut Duligs Vorschlag sollten nur Eva-Maria Stange und Sabine Friedel unter den ersten 14 sein. Der dritte Dresdner Vorschlag kam erst auf Platz 15. Der Kandidat wäre damit nur in den Landtag eingezogen, wenn die SPD mehr Prozente als bei der vergangenen Wahl geholt hätte. Auf diese Unsicherheit wollten sich die Dresdner nicht einlassen. (SZ/awe

Karl Nolle im Webseitentest
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