BILD-Zeitung Deutschland, 07.01.2002
Hat Biedenkopf Antiquitäten veruntreut?
Neue Vorwürfe gegen Sachsens Ministerpräsidenten
DRESDEN. Der Landtagsabgeordnete
Karl Nolle (SPD) wirft dem sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf (71, CDU) Untreue vor! Er soll im Herbst bei seinem Auszug aus dem möblierten Gästehaus der Staatsregierung wertvolles Inventar mitgenommen haben.
„Ich habe Hinweise, dass der Ministerpräsident sich rechtswidrig fremdes Eigentum angeeignet hat“, sagt Nolle. „Er hat Mobiliar, Antiquitäten, Gemälde, Standuhren, Silberleuchter etc. im Wert von rund 75 000 Euro aus dem Gästehaus als sein Eigentum ausgegeben und einfach mitgenommen.“
„Darunter“, so Nolle, „waren auch Geschenke, die er als Ministerpräsident bekommen hat.“ Nach dem sächsischen Ministergesetz gehören solche Geschenke dem Freistaat.
„Es ist alles ordnungsgemäß gelaufen“, widersprach Regierungssprecher Michael Sagurna (45). Wenn Nolle aber meine, dass die „Biedenkopfs bei allen privaten Sachen nachweisen müssen, dass sie ihnen gehören, dann hat er eine Meise!“
(ds)
