Karl Nolle, MdL

Soziale Wildnis und Netzpiraten

 
Wenn es schon keine weiße Weihnacht gab, war wenigstens die Bescherung für Dresdner Familien mit Kindern „eiskalt". Das meinte kürzlich SPD-Vorprescher Karl Nolle und sah einen „sozialpolitischen Skandal". Es ging um Krippenplätze für die Kleinen, die per Dresdner Ratsbeschluss nur noch Eltern mit Jobs offen stehen sollen. Diesem „Treiben" müsse ein Ende gesetzt werden, rief Nolle mit Verve in die sozialpolitische Wildnis an der Elbe. Und allen, die es zwischen Weihnachten und Neujahr nicht gehört haben sollten, bleibt ein Trost: Der SPD-Mann wird es gerne auch später nochmal wiederholen.

Im Internet ist einiges möglich - auch Attacken der üblen Art, wie die Junge Union (JU) jetzt erfahren musste. Da macht seit Tagen eine E-Mail im Netz die Runde, angeblich abgeschickt von der JU in Mittweida. "Verhalten der Türken in Deutschland" steht drüber, daruntergeht es zur Sache: Von Sozialschmarotzertum ist die Rede, und davon, dass nur zehn Prozent „dieser Herrschaften" Abitur machten. Prompt distanzierte sich JU-Landeschef Robert Clemen von dem „äußerst bedenklichen" Machwerk. Seitdem laufen in Mittweida die Computer heiß. Grund: JU-Kreischef Bernhard Matthes sieht eine „fehlerhafte Übermittlung", die zu „Irritationen" geführt habe. Wo der Fehler liegt? - keine Ahnung. Trotz „mühevoller Kleinarbeit". sei es nicht gelungen, die Internet-Piraten nach ihrem Ritt auf JU-Ticket dingfest zu machen. Aber vielleicht waren es ja auch bloß interne Neider. Schließlich wird Matthes nachgesagt, er wolle in Kürze JU-Landesvize werden.