Freie Presse Online, 27.05.2003
Zschopau: „Bestätigung wie bei anderen Bürgern“
Oberbürgermeister: Durch Unterschrift nur Wohnsitz Webers unter Fördermittelantrag besiegelt
Das Antragsformular für die Mittel des Sonderprogramms zur Beseitigung der Hochwasserschäden am Haus von Sachsens Sozialministerin Christine Weber (CDU) wurde vom Zschopauer Oberbürgermeister Klaus Baumann (CDU) persönlich unterschrieben und abgestempelt. „Damit habe ich nur bestätigt, dass die Ministerin im Hochwassergebiet über privates Wohneigentum verfügt - so wie ich das bei vielen anderen Bürgern auch gemacht habe, die sich persönlich an mich wandten“, sagte das Zschopauer Stadtoberhaupt am Montag auf Anfrage. „ Da habe ich ein ganz ganz reines Gewissen. Zum Hochwassergebiet zählte die gesamte Stadt.“
Das Formular sei jedoch nicht von Christine Weber selbst, sondern per Fax direkt von der Sächsischen Aufbaubank aus Dresden geschickt worden, so der Oberbürgermeister. Die Ministerin selbst habe ein Architekturbüro mit der Planung und Ausführung der Arbeiten beauftragt.
Christine Weber war am Montag in die Schlagzeilen geraten, da sie offenbar die einzige in ihrem Wohnumfeld war, die Fördermittel zur Beseitigung der Hochwasserschäden beantragt hatte. Obwohl er die Auswirkungen nicht selbst in Augenschein genommen hat, ist Klaus Baumann sicher, dass es auf dem Grundstück der Ministerin zu größeren Schäden gekommen ist: „Bei der unmittelbaren Lage am Waldesrand hat es von den Waldwegen her sicherlich Einspülungen gegeben."
(mb)
