Sächsische Zeitung, 27.05.2003
Vernehmung geplatzt
Drei Sachsenring-Aufsichtsräte sagen als Zeugen ab
DRESDEN. Die nächste reguläre Sitzung des Landtags-Ausschusses zur Sachsenring-Spendenaffäre droht ins Wasser zu fallen: Nach SZ-Informationen haben alle drei von der CDU-Fraktion als Zeugen benannte Ex-Sachsenring-Aufsichtsräte den Termin in einer Woche abgesagt. Carl Hahn und Werner Kathemann machen Termingründe geltend, Helmut Kraus kann nach eigenen Angaben aus gesundheitlichen Gründen bis Ende Juli keine Termine wahrnehmen.
Der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, André Hahn (PDS), bestätigte die Absagen der Zeugen, wollte sich zu den Gründen aber nicht näher äußern. „Es wäre nach meiner Kenntnis ein einmaliger Vorgang, wenn alle von einer Fraktion benannten Zeugen nicht kommen“, sagte Hahn jedoch.
Der Ausschuss, der eine angebliche Wahlkampffinanzierung der Staatsregierung über die Sachsenring AG zu Gunsten der CDU untersucht, wird heute außer der Reihe zusammentreffen. Dem Vernehmen nach soll es vor allem um eine Beschlagnahme von Akten gehen. Denn wie aus Ausschusskreisen verlautet, hat der Insolvenzverwalter der Sachsenring AG noch immer nicht alle angeforderten Unterlagen übergeben.
(SZ/no)
