Karl Nolle, MdL

Freie Presse, 28.05.2003

Milbradt macht Fall Weber zur Chefsache

 
Kabul/Dresden. Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) will sich heute nach Rückkehr aus Afghanistan mit dem Fall Christine Weber beschäftigen. „Ich werde die Sache in Ruhe klären”, sagte der sächsische Regierungschef vor dem Abflug gestern in Kabul der „Freien Presse". Auch Innenminister Horst Rasch (CDU) werde Webers Anträge auf Hochwasserentschädigung prüfen, sagte der stellvertretende Regierungssprecher, Hartmut Häckel, in Dresden. Dies werde „so schnell es geht" getan. Die Prüfung erfolge auf Wunsch der Ministerin.

Weber hatte zuvor verdeutlicht, aus ihrer Sicht sei an der Inanspruchnahme der Hilfsgelder nichts zu beanstanden. Keine der für die Vergabe von Hochwasserhilfen zuständigen Stellen habe die Rechtmäßigkeit ihres Antrags bislang in Zweifel gezogen, sagte sie. So befand die Sächsische Aufbaubank (SAB) die Inanspruchnahme der Hilfen aufgrund des Prüfvermerkes des Landratsamtes als rechtmäßig.

Die Tatsache, dass ihr Haus als einziges in der direkten Umgebung von den Wassermassen beschädigt wurde, sei auf mehrere Lichtschächte zurückzuführen, durch die das Wasser in die Einliegerwohnung des am Hang gelegenen Gebäudes eindrang. In der direkten Nachbarschaft verfüge lediglich ihr Haus über solche Offnungen, erklärte Weber. Eine Mauer habe nach den heftigen Regenfällen abgetragen werden müssen. Es seien Schäden von mehr als 15.000 Euro entstanden.

Jedoch ist Webers Haus nicht in den Schadenslisten der Stadt Zschopau erfasst. Dies teilte Zeitungsberichten zufolge das Ordnungsamt mit. Auch sei die prominente Bürgerin bislang noch nie als Flutopfer erwähnt worden.
(hk/ddp)

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