Sächsische Zeitung, 11.06.2003
Ministerin Weber erleidet Nervenzusammenbruch
Stationäre Behandlung nötig / Verbleib im Amt unklar
Dresden. Sachsens massiv in der Kritik stehende Sozialministerin Christine Weber (CDU) hat am Pfingstsonntag einen Nervenzusammenbruch erlitten und befindet sich seitdem an einem unbekannten Ort in stationärer Behandlung.
Dies teilte die Staatskanzlei gestern mit Verweis auf einen Brief aus dem Familienkreis von Weber mit. Laut Auskunft des behandelnden Arztes habe die Ministerin jetzt „viel Ruhe und intensive fachmedizinische Behandlung nötig“. Gegen Weber gab es zuletzt Dauervorwürfe wegen einer umstrittenen Förderhilfe für ihr vom Regenwasser beschädigtes Privathaus sowie wegen der vermeintlich missbräuchlichen Nutzung von Diensthandys.
Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) hat es aber mehrfach abgelehnt, Weber, die in gut fünf Wochen ihren Anspruch auf eine lebenslange Ministerpension erreicht, aus dem Amt zu entlassen. Nach einem Telefonat mit der Ministerin erklärte Milbradt auch gestern, er hoffe auf eine zügige Arbeitsfähigkeit von Weber.
Vorerst ist jedoch unklar, ob und wann die Politikerin in ihr Ministerium, das zurzeit ihr Staatssekretär leitet, zurückkehren kann. (SZ/gs)