Karl Nolle, MdL

DNN - Dresdner Neueste Nachrichten, 11.06.2003

Ministerin Weber ins Krankenhaus eingeliefert

Nach Zusammenbruch
 
DRESDEN. Nach der heftigen Kritik hat Sozialministerin Christine Weber (CDU) am Pfingstsonntag einen schweren Nervenzusammenbruch erlitten. Die 54-Jährige sei in stationärer, medizinischer Betreuung, sagte Regierungssprecher Christian Striefler gestern. Ihr Aufenthaltsort werde auf ärztlichen Rat geheim gehalten. „Nach den dramatischen Wochen braucht die Ministerin jetzt Ruhe", so Striefler.

Weber wird unter anderem vorgeworfen, zwei Mal Fluthilfe für ihr Privathaus in Hanglage im Erzgebirge kassiert zu haben, obwohl diese Fördergelder zwei Tage nach ihrem Antrag nur an direkte Opfer des AugustHochwassers gezahlt wurden. Es handelte sich insgesamt um 17 300 Euro. Andere Bürger erhielten die Hilfe indes nicht. Weber hat die Summe inzwischen zurückgezahlt, obwohl ihr bestätigt wurde, dass die Zahlung rechtlich korrekt gewesen sei. Die öffentliche und parteiinterne Kritik riss jedoch nicht ab, täglich wurden neue Vorwürfe über ihr Verhalten laut. Ein CDU-Ortsverband trat geschlossen aus der Partei aus.

Über die Erkrankung habe die Familie Webers die Staatsregierung in einem Brief informiert, sagte Striefler. Ministerpräsident Georg Milbradt hoffe, dass sie bald wieder arbeitsfähig sein werde. Weber würde in sieben Woche ihren Pensionsanspruch als Ministerin erwerben.
(Eig. Bericht/S.H.)

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