Karl Nolle, MdL

BILD-Zeitung Dresden, 12.06.2003

Sozialministerin Weber - Hat sie versagt, weil sie so einsam ist?

 
Flutgelder fürs Eigenheim kassiert, Verwandte einer Parteifreundin auf Staatskosten eingestellt, Privatkram im Büro abgerechnet... Die Vorwürfe gegen Sozialministerin Christine Weber (54) reißen nicht ab. Hat sie versagt, weil sie so einsam ist?

Vor vier Jahren erhängte sich ihr Ehemann Hermann. Frau Weber damals zu BILD: „Er war lange arbeitslos, fühlte sich überflüssig." Hat sich die Politikerin nie von diesem Schlag erholt? Ein Vertrauter: „Sie wurde launisch, reagiert seitdem oft hysterisch." Einen neuen Mann gibts nicht. Niemand der tröstet oder einfach nur zuhört.

Dennoch beförderte sie Georg Milbradt (57, CDU) letztes Jahr zur Sozialministerin. Immerhin hatte Frau Weber ihren Ministerjob als Frauenministerin aufs Spiel gesetzt, trat offen gegen den Filz unter Kurt Biedenkopf (71, CDU) an.

Schon einmal war Frau Weber mutig: 1976 flog sie aus dem Rat des Kreises in Zschopau. Sie hatte sich geweigert, zur Volkskammer-Wahl zu gehen. Viele Freunde hat sie sich mit ihrer manchmal herrischen Art nie gemacht. Nun liegt sie mit Nervenzusammenbruch in der Klinik. Ganz allein - wie so oft.
(Andread Harlass)

Karl Nolle im Webseitentest
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