Karl Nolle, MdL

Nolle zeigt Milbradt wegen Betruges an

 
DRESDEN. Nach Sachsens Innenminister Horst Rasch sieht sich innerhalb weniger Tage auch Regierungschef Georg Milbradt (beide CDU) mit einer Strafanzeige des SPD-Landtagsabgeordneten Karl Nolle konfrontiert. Der Vorwurf lautet auf Betrug, wie Nolle am Mittwoch mitteilte.

Milbradt soll 1999 als Finanzminister beim Verkauf des staatseigenen Zentrums für Mikroelektronik Dresden (ZMD), an den inzwischen insolventen Zwickauer Automobilzulieferer Sachsenring AG (SAG) wesentliche wirtschaftliche Risiken verschwiegen haben. Außer gegen Milbradt richtet sich die Strafanzeige, auch gegen Ex-Wirtschaftsminister Kajo Schommer (CDU) sowie gegen acht weitere Personen, die am Verkauf von ZMD beteiligt waren. Nolles Vorwürfen zufolge sind bei dem Geschäft ungenehmigte Fördermittelzahlungen in Höhe von 320 Millionen Mark in den Bilanzen nicht korrekt ausgewiesen worden. Der SPD-Politiker sieht darin die Ursache für die Pleite von SAG und gibt der sächsischen Staatsregierung eine Mitschuld an der Insolvenz des Unternehmens.
(ddp/ND)