Karl Nolle, MdL

DNN - Dresdner Neueste Nachrichten, 04.11.2003

Japaner wollen mehr in Sachsen investieren

Wirtschaftsminister Gillo: Gute Aussichten für Firmen in Meißen, Pirna und Kamenz
 
Dresden/Pirna/Meißen. Die sächsische Kfz-Zulieferindustrie kann mit mehr Aufträgen japanischer Auto-Konzerne rechnen. Wie Wirtschaftsminister Martin Gillo (CDU) gestern nach Rückkehr von seiner Japanreise in Dresden erklärte, wollen viele namhafte japanische Konzerne im Freistaat nach weiteren Zulieferern Ausschau halten.

Beispielsweise habe die Fahrzeugelektrik Pirna GmbH (FEP) einen Millionen-Auftrag in Aussicht, Toyota wolle zudem den Anteil der einheimischen Zulieferer für sein Kompressorenwerk in Straßgräbchen von 20 auf 50 Prozent erhöhen, teilte das Wirtschaftsministerium mit.

FEP-Chef Wolfgang Osterode sagte, sein Unternehmen sei bei den Ausschreibungen des japanischen Konzerns klarer Favorit. Er hoffe, dass FEP in den nächsten Wochen den Auftrag bekomme. IN diesem Fall würde das Unternehmen bis 2013 jährlich eine halbe Million Öldruckschalter produzieren. Gute Aussichten auf ein neues Geschäft hat auch das Meißner Umformtechnik-Unternehmen UKM. Dessen Geschäftsführer Wolfgang Jungnickel erklärte, der Toyota-Konzern habe während der Geschäftsreise der Sachsen in der vergangenen Woche sehr interessiert nach Produkt-Details gefragt. "Wir sind optimistisch, dass wir zum Zuge kommen", sagte Jungnickel.

Nach Angaben von Minister Gillo braucht sich die sächsische Zulieferindustrie nicht hinter der Konkurrenz aus Tschechien zu verstecken. Zwar seien dort die Löhne geringer, Sachsen könne dem aber mit einer ausgebauten Infrastruktur und einer höheren Produktivität gute Standortfaktoren entgegensetzen.

Auch das Unternehmen "Toyota Industries" will seinen Anteil an Zulieferern aus der Region für das Kompressoren-Werk in Straßgräbchen (Kreis Kamenz) von 20 auf 50 Prozent erhöhen. In der Toyoda Denso Deutsche Klimaprozessor GmbH, einer Kooperation zwischen Toyota Industries und Denso Corporation, sind derzeit 330 Mitarbeiter beschäftigt.

Das Wirtschaftsministerium und die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH hatten zu der fünften "Werbetour" sächsischer Automobil-Zulieferer nach Japan eingeladen. Die 14 mitgereisten Unternehmen konnten dabei ihre Produkte und Leistungen vor den Einkaufschefs der wichtigsten japanischen Automobil-Zulieferer u.a. Toyota Industries, Mitsubishi, Denso, Hitachi präsentieren.

Neben dem gemeinsamen Besuchsprogramm hatten die Sachsen, zu denen auch Karl Nolle (SPD) als Vertreter der Landtagsopposition gehörte, zudem Gelegenheit, individuell Kontakte zu für sie interessanten Unternehmen aufzubauen bzw. weiter zu vertiefen.

Zudem führte Wirtschaftsminister Gillo in Tokio und Nagoya Gespräche mit möglichen weiteren Investoren. "Wir sind weit gekommen, aber es wird nicht gegackert, bevor das Ei gelegt ist", meinte der Minister mit Hinweis auf gebotene Diskretion.
(ddp/dpa/Eig.Ber.)

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