Karl Nolle, MdL

Agenturen dpa/sn, 20:21 Uhr, 08.01.2004

Fraktionschef Jurk wird SPD-Spitzenkandidat - Urwahl abgesagt

 
Dresden (dpa/sn) - Sachsens SPD hat nach wochenlangen Grabenkämpfen einen Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 19. September gefunden. Der Chef der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Jurk, wird die Partei in den Wahlkampf führen, beschloss der Landesvorstand am Donnerstag auf einer außerordentlichen Sitzung in Dresden. Vor diesem Hintergrund wurden zugleich die für den 1. Februar geplante Urwahl sowie die vorbereitenden Regionalkonferenzen abgesagt. Die erste dieser Konferenzen sollte eigentlich am morgigen Freitag in Zwickau stattfinden.

Jurks Kontrahentin, Parteivorsitzende Constanze Krehl, soll auf Platz zwei der SPD-Landesliste gesetzt werden, die auf einem Parteitag im Juni beschlossen wird. «Wir werden gemeinsam und gleichrangig in den Wahlkampf gehen», betonte Krehl, die offiziell nicht von einem Spitzenkandidaten, sondern von einem Team sprach. Nunmehr sei «das strittige Verfahren der vergangenen Wochen» beendet, sagte Krehl. Die SPD wolle sich auf die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner konzentrieren. Jurk wertete die Entscheidung als Signal an die Partei, «das Einheit und Geschlossenheit heißt». Der Beschluss kam mit einer Gegenstimme und bei einer Enthaltung zu Stande.

Der Beschluss für die jetzt abgesagte Urwahl war im November gefasst worden, nachdem sowohl Jurk als auch Krehl ihre Anwartschaft auf die Spitzenkandidatur erklärt hatten. Dem war die Absage von Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee vorausgegangen, der bis dahin als potenzieller Spitzenkandidat und Hoffnungsträger der SPD galt. Die Urwahl, zu der rund 4700 Mitglieder aufgerufen worden waren, wäre die erste in der Geschichte der sächsischen SPD gewesen.

Krehl und Jurk agieren in ihren jetzigen Parteifunktionen seit der Landtagswahl 1999. Damals war die SPD in Sachsen auf ein historisches Tief von 10,7 Prozent gefallen. Sie kam damit noch nach der PDS, die 22,2 Prozent der Stimmen erhielt. Die CDU verteidigte damals mit 56,9 Prozent ihre absolute Mehrheit.

(Internet: SPD Sachsen: www.spd-sachsen.de)

dpa st yysn ba
082028 Jan 04

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