Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 27.02.2004

Merkwürdige Anwaltspost

Luxuskarosse von Bankchef Weiss kein Fall für die Justiz
 
Leipzig. Der luxuriöse Dienstwagen des Vorstandsvorsitzenden der sächsischen Landesbank, Michael Weiss, ist für die Staatsanwaltschaft Leipzig kein Grund zum Einschreiten. Der Leasingvertrag entspreche völlig den Vorschriften, erklärte gestern Behördensprecher Norbert Röger. Es hätten sich auch keine Anhaltspunkte für eine unrechtmäßige Nutzung des Mercedes S 600 L gefunden. Daher seien Ermittlungen wegen Untreue ausgeschlossen.

Umstritten ist der Vertrag aber wegen der Restwertgarantie in Höhe von 68 700 Euro nach drei Jahren, die von der Mitteldeutschen Leasing AG (MDL) geltend gemacht wird. Rechtsanwalt Hendrik Güse, der die Lieferfirma vertritt, wies darauf hin, dass er den entsprechenden Vertrag angefochten habe. Üblicherweise werden nur rund 36 000 Euro kalkuliert. Es sei nun abzuwarten, ob der Wagen tatsächlich nach der Mietzeit zur Rücknahme angeboten wird, sagte Güse der SZ.

Weiss hatte eigens eine Anwaltskanzlei eingeschaltet, um klarstellen zu lassen, dass nicht seine Sachsen LB, sondern das Konzernunternehmen MDL auf die Garantie baue. Die eifrigen Weiss-Anwälte vertreten auch die MDL und schickten gleich deren Briefwechsel mit Güse in die Welt.
(Von Stefan Rössel)

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