Karl Nolle, MdL

Leipziger Volkszeitung-Stadtausgabe, 17.03.2004

MDL: Gutachten gegen Gutachten Ex-Chef Hausbacher lässt Vorwürfe der Sachsen LB prüfen

 
Leipzig/Tutzing (rad). Ludwig Hausbacher geht in die Vorwärtsverteidigung. Der ehemalige Vorstand der Mitteldeutschen Leasing AG (MDL) hat gestern die Wirtschaftsprüfer Rödl & Partner beauftragt, mit einem Gegengutachten die von der MDL gegen ihn erhobenen Vorwürfe zu entkräften.

Die Tochter der Landesbank Sachsen (Sachsen LB) beschuldigt ihren Ex-Chef, zu Lasten der MDL ihm wirtschaftlich nahe stehenden Dritten finanzielle Vorteile gewährt zu haben, die ein "ordentlicher Vorstand" nicht eingeräumt hätte (wir berichteten). Grundlage dieser Anschuldigung ist ein von der MDL in Auftrag gegebener Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, den der MDL-Aufsichtsrat auch an die Leipziger Staatsanwaltschaft weitergeleitet hat. Seitdem läuft gegen Hausbacher auch ein Ermittlungsverfahren.

Trotzdem bleibt der Manager gelassen. Der Ernst & Young-Bericht basiere "auf unvollständigen Unterlagen" und Informationen, die aus "ihrem wirtschaftlichen Zusammenhang gerissen und in wichtigen Teilen falsch" seien, heißt es in einer gestern verbreiteten Mitteilung von Hausbachs Firma IIL im bayerischen Tutzing.

Die IIL hält nach wie vor 49 Prozent an der MDL, was die Leasing-Tochter der Sachsen LB zurzeit im Neugeschäft deutlich behindert. Nach Informationen unserer Zeitung plant Hausbacher daher, den Wert der IIL-Anteile zum Zeitpunkt seines Ausscheidens von einem weiteren Gutachter bewerten zu lassen, um seine Verhandlungsposition im Streit mit der MDL zu verbessern.

Karl Nolle im Webseitentest
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