Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 02.04.2004

Betrugsvorwürfe wegen EU-Tagegeld auch gegen Krehl

 
Dresden. Die Betrugsvorwürfe im EU-Parlament haben den Freistaat erreicht. Gestern wurde bekannt, dass auch gegen die sächsischen EU-Abgeordneten Constanze Krehl (SPD), Lutz Goepel (CDU) und Jürgen Schröder (CDU) Anschuldigungen wegen angeblich zu Unrecht kassierter Tagegelder existieren. Urheber der Vorwürfe ist der österreichische EU-Parlamentarier Hans-Peter Martin, der eine Liste mit insgesamt 200 EU-Abgeordneten veröffentlicht hat, darunter 57 aus Deutschland. Er wirft den Betroffenen vor, Sitzungsgelder in Höhe von 262 Euro pro Tag erhalten zu haben, ohne ernsthaft im Parlament präsent gewesen zu sein.

Krehl und Goepel widersprachen den Vorwürfen von Martin vehement. Die Tagegelder seien "keine Gegenleistung für die Teilnahme an Sitzungen", sagte Goepel gestern, sondern sollten Hotel- und Verpflegungskosten decken. Laut Krehl dient allein die Anwesenheit am Sitzungsort als Berechnungsgrundlage für das Tagegeld. Gleichzeitig warf Krehl dem fraktionslosen Österreicher "Bespitzelung" und "Stasi-Methoden" vor. Statt mit "Knopfloch-Kameras" solle Martin lieber inhaltlich arbeiten.
(J.K.)

Karl Nolle im Webseitentest
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