Karl Nolle, MdL

Agenturen ddp-lsc, 11:06 Uhr, 05.05.2004

Sachsen-LB-Affäre: Hausbacher sieht sich entlastet

 
Leipzig/Tutzing (ddp-lsc). In der Affäre um die Sachsen LB sieht sich der ehemalige Chef der Leasing-Tochter Mitteldeutsche Leasing AG (MDL), Ludwig Hausbacher, entlastet. Den von Hausbachers Nachfolgerin Andrea Braun im Februar erhobenen Vorwürfen sei nach einem Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rödl & Partner der Boden entzogen, teilte Hausbachers jetzige Firma, die Industrie- und Immobilien Leasing GmbH (ILL), am Mittwoch in Tutzing mit. Die Vorwürfe basierten teilweise auf Annahmen, Mutmaßungen und nicht unterschriebenen Unterlagen.

Die den Vorwürfen zugrunde liegenden Dokumente stammten zum Teil aus Dateien, in denen später verworfene Brief- oder Vertragsentwürfe aufbewahrt worden seien, erklärte die ILL weiter. In keinem der Vorwürfe gegen Hausbacher sei ein konkreter Schaden für die MDL auch nur ansatzweise erkennbar.

Die MDL hatte Hausbacher vorgeworfen, durch seine Amtsführung dem Unternehmen Schaden zugefügt zu haben. Er habe als MDL-Chef ihm wirtschaftlich nahe stehende Firmen zu Lasten seines Arbeitgebers finanziell bevorzugt. Ein Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young wurde an die Staatsanwaltschaft übergeben. Hausbacher ist Geschäftsführer der ILL.

Die MDL spielt eine zentrale Rolle um die Vorwürfe der Vetternwirtschaft in der Sachsen-LB-Affäre. Bank-Chef Michael Weiss soll seinen Dienstwagen zu überteuerten Konditionen von der MDL geleast haben, deren Chefin seit 2003 seine Lebensgefährtin Braun ist. Die Sachsen LB indes sieht die Schuld an Unstimmigkeiten innerhalb der MDL bei Brauns Vorgänger Hausbacher.

ddp/roy/lam
051106 Mai 04

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