Karl Nolle, MdL

BILD Sachsen, 29.06.2004

Schüß Frau Krehl: Jetzt will Jurk die SPD retten

 
„Was wollen wir noch über Frau, Krehl reden, das ganze ist Vergangenheit." (Thomas Jurk, SPD-Spitzenkandidat)

Der Rücktritt von Constanze Krehl (47) war kurz aber heftig. In nur sechs Sätzen legte die Leipzigerin gestern ihr Amt als SPD-Landesvorsitzende nieder und verzichtete auf den Listenplatz 2 und damit auf einen sicheren Platz im künftigen Dresdner Landtag.

„Ich ziehe die persönlichen Konsequenzen erklärte Krehl ihre Reaktion auf die Niederlage bei der Delegiertenkonferenz in Döbeln. Nur 54,2 % wählten sie auf Listenplatz 2. Ihr Gegenspieler, Thomas Jurk (42, Chef der SPD-Landtagsfraktion), kam auf 88,1 für Listenplatz 1.

Constanze, Krehl, wollte aber nicht zurücktreten, ohne nachzutreten. Ihren Schritt begründete sie so: „Die Landesdelegiertenkonferenz hat eine klare Richtungsentscheidung gegen Sachpolitik getroffen!"

Jurk dazu: "Rational lässt sich das nicht erklären." Die Kritik sei nicht nachvollziehbar, - wer auch immer ihr das diktiert habe. Jurk selbst will jetzt Sachsens SPD-Chef werden: „Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen.".

Krehl war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Sie hatte die Parteispitze 1999 übernommen. Damals war die SPD bei der Landtagswahl auf 10,7 Prozent abgestürzt. Ihr Mandat als Europa-Abgeordnete (rund 7000 Euro Diäten) will Krehl offenbar behalten.
(von Willhelm A. Tell)

Karl Nolle im Webseitentest
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