Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 12.01.2005

Landesbank verliert Streit um Leasing-Tochter

 
Dresden/Leipzig. Die Landesbank Sachsen (Sachsen LB) hat im Streit um ihre Tochter Mitteldeutsche Leasing AG (MDL) eine schwere Niederlage erlitten. Das Oberlandesgericht Dresden gab gestern einer Anfechtungsklage des MDL-Minderheitsgesellschafters statt und erklärte zwei Beschlüsse der MDL-Hauptversammlung von 2003 für nichtig.

Damals war der ehemalige MDL-Chef Ludwig Hausbacher für das Geschäftsjahr 2002 nicht entlastet worden. Zudem hatte die Hauptversammlung ohne Zustimmung Hausbachers, der über seine Tutzinger Firma Industrie- und Immobilien-Leasing GmbH (IIL) noch 49 Prozent der Landesbank-Leasingtochter besitzt, für die MDL eine Kapitalerhöhung um fünf Millionen Euro beschlossen.

Hausbacher und die Landesbank streiten sich seit Monaten öffentlich und vor diversen Gerichten über den Wert der im Tagesgeschäft gelähmten MDL. Ludwig Hausbacher will für seine Anteile mindestens 33 Millionen Euro, die Sachsen LB hat die Firma bilanziell bereits abgeschrieben.

Sie erwägt jetzt, den Rechtsstreit vor dem Bundesgerichtshof fortzusetzen. "Wir werden das schriftliche Urteil sehr genau prüfen und gegebenenfalls anfechten", sagte Sprecher Frank Steinmeyer. Pikant dabei: Bereits die Dresdner Richter stellten der Sachsen LB ein denkbar schlechtes Zeugnis aus. Laut Urteil steht die Vermutung im Raum, dass die Bank ein im Streit wichtiges Schreiben zurückdatiert hat. Zudem seien Zeugenaussagen eines leitenden Managers "wenig plausibel und teilweise unglaubwürdig" gewesen.
rad/tk

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