Karl Nolle, MdL

Agenturen dpa, 18:07 Uhr, 22.02.2005

«Die Welt»: Sachsen LB droht Schadenersatzklage in Millionenhöhe

 
Leipzig/Berlin (dpa/sn) - Auf die sächsische Landesbank (Sachsen LB) kommt nach einem Bericht der Zeitung «Die Welt» (Mittwoch) eine Schadenersatzforderung in Höhe von 140,5 Millionen Euro zu. Eine Klageschrift liege vor und solle in den nächsten Tagen beim Landgericht Leipzig eingereicht werden.

Als Kläger tritt nach Zeitungsangaben die Industrie- und Immobilien-Leasing GmbH (IIL) des bayerischen Geschäftsmanns Ludwig M. Hausbacher auf. Seine IIL betreibt mit der Sachsen LB die Leasingfirma Mitteldeutsche Leasing AG (MDL), an der sie mit 49 Prozent beteiligt ist.

Laut der der «Welt» vorliegenden Klageschrift wirft die IIL der Sachsen LB die «Verwendung unlauterer und rechtswidriger Mittel» vor. Verwiesen wird auch auf eine Sonderprüfung bei der MDL nach Paragraf 142 Aktiengesetz durch Deloitte & Touche.

Die Münchner Prüfer hatten MDL-Alleinvorstand Andrea Braun laut Zeitung gravierende Pflichtverletzungen wie verbotswidrige Auszahlungen an den Mehrheitsaktionär Sachsen LB, die eigenmächtige Einstellung des MDL-Vertriebs oder die Missachtung der Interessen des Minderheitsaktionärs IIL attestiert.

Die Drohung mit einer solchen Klage sei nicht neu, sagte ein Bank- Sprecher am Dienstag der dpa. Sie diene lediglich dazu, den Druck auf die Bank zu erhöhen, um die eigene 40-Millionen-Euro-Forderung zum Verkauf der 49-prozentigen «wertlosen» MDL-Beteiligung an die Sachsen-LB durchzusetzen. Der Streit zwischen der Sachsen LB und der IIL beschäftigt schon seit mehreren Monaten die Gerichtsinstanzen.

(Der Beitrag lag dpa in redaktioneller Fassung vor)
dpa gk yysn ba
221807 Feb 05

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