Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 17.03.2005

Sparkassen-Präsident: „Sachsen LB nicht überlebensfähig"

 
Frankfurt/Main (rts). Die krisengeschüttelte Landesbank Sachsen (Sachsen LB) wird nach Einschätzung von Sparkassen-Präsident Dietrich Hoppenstedt in der bestehenden Form nicht überleben. „Die Sachsen LB kann in dieser Form nicht weiter bestehen", sagte er gestern. Die künftige Ausrichtung des Kreditinstituts sei aber Sache der Eigentümer. Grundsätzlich könne es eine engere Verzahnung mit den Sparkassen oder ein Zusammengehen der Sachsen LB mit einer anderen Landesbank geben, ergänzte Hoppenstedt, ohne genauer zu werden. Er betonte zudem, dass der Deutsche Sparkassen und Giroverband (DGSV) die Pläne der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) zum Kauf der Frankfurter Sparkasse unterstütze. Die Helaba hat gestern ihr Angebot auf über 800 Millionen Euro erhöht.

Mit einer Gewinnsteigerung um fast die Hälfte haben die deutschen Sparkassen ihre Kapitalbasis im vergangenen Jahr grundsätzlich gestärkt, zog Hoppenstedt gestern Bilanz. Der Überschuss der 477 Institute habe 2004 mit 2,3 Milliarden Euro um fast 44 Prozent über dem Vorjahreswert gelegen.

Die Gruppe, die mit 386 000 Mitarbeitern 50 Millionen Kunden betreut, profitierte vor allem von einer um 15,8 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro gesunkenen Risikovorsorge für faule Kredite. „Die kritischen Jahre 2002 und 2003 liegen damit hinter uns", stellte Hoppenstedt fest. Im operativen Geschäft blieb der Zinsüberschuss mit 23,3 Milliarden Euro stabil, während der Provisionsüberschuss um 7,5 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro zulegte.

Den öffentlich-rechtlichen Sektor sieht Hoppenstedt gut auf die Mitte 2005 wegfallenden Staatsgarantien vorbereitet. Die Privatbanken könnten sich dann nicht mehr über unfaire Wettbewerbsbedingungen beklagen. „Ich hoffe nur, dass die Gegenmannschaft jetzt auch wirklich einmal im Markt antritt und sich nicht in die Kabine zurückzieht und schon wieder die Form des Balls, den Zustand des Rasens oder die Größe der Tore beklagt."

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