Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 26.03.2005

Sachsen-LB: Dickes Minus mit Zwangsversteigerung

 
LEIPZIG/KIEL- Ein Prestigebau von Ex-Mobilcom-Chef Gerhard Schmid kommt jetzt unter den Hammer. Der halbfertige 16-Geschosser im Zentrum Kiels wird zwangsversteigert. Der Sachsen-LB droht damit erneut ein heftiger Verlust.

Pikant: Das höchste Gebot für die Pleite-Immobilie in bester Lage gab Schmids Ehefrau Sybille Schmidt-Sindram am Donnerstag vor dem Kieler Amtsgericht ab: 13 Millionen Euro. Sie ist Geschäftsführerin der Waterkant Immobilien GmbH & Co KG, die Schleswig-Holsteins FDP-Fraktions-Chef Wolfgang Kubicki gehört. Als Hauptgläubiger will die Sachsen-LB nun den Zuschlag erteilen. „Die Bank hat sich etwas mehr erhofft", sagte Bevollmächtigter Helmut Külpmann. 13 Millionen Euro seien aber „ein gutes Ergebnis". Der Verkehrswert wird auf 15,4 Millionen Euro geschätzt.

Für die Sachsen-LB ist der Kiel Deal ein Desaster: Ihre kürzlich geschassten Manager Michael Weiss und Rainer Fuchs finanzierten den Schmid-Bau im Jahr 2000 großzügig: 102 Millionen Euro Kredit gab's im Eilverfahren für das Cleverle von der Waterkant. „Zahlreiche Darlehensbedingungen und -auflagen wurden überhaupt nicht beachtet", rügten später Wirtschaftsprüfer.

Schmid steckte laut „Manager Magazin" nur 30 Millionen in das Bauprojekt, stützte mit dem Rest den Aktienkurs seiner Firma Mobilcom.

Doch der fiel - und damit die einzige Sicherheit für die Sachsen-LB. Im März 2002 kündigte sie den Kredit und schlug die Papiere für 64 Millionen Euro los. Die Zwangsversteigerung ist nur noch Schadensbegrenzung: 25 Millionen Euro miese bleiben. sml

Anmerkung von Karl Nolle: 25 Millionen Euro zu Ehren des sächsichen Steuerzahlers durch Milbradt Freund Weiss für Schlitzohr Schmidt verbrannt, den nennt der MP einen begnadeten Banker.

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